111 Jahre – Technik aus Kunststoff und Metall

Historie

1961

Am 26. Juli 1961 wurde die erste Kunststoff-Spritzmaschine angeschafft. Man hatte die Vorteile dieser neuen Technologie erkannt. Längst waren zu dieser Zeit die früher als billiges „Plastik“ so verpönten Werkstoffe leistungs- und konkurrenzfähig gegenüber Metallen geworden. Die kostengünstige Herstellung von Einzelteilen, fast keine Nachbearbeitung, fertige Oberflächen, geringes Gewicht, der Wegfall von vielen Montagetätigkeiten – dies und mehr waren die Vorteile der Kunststoffspritzerei, in die BILORA jetzt einstieg. Die ersten Maschinen wurden noch im Stammwerk „Werk 1“ installiert, dies sollte auch bis 1977 so bleiben. Die ersten Teile, die aus diesen Maschinen gefertigt wurden, waren fertige Teller für Fotostative. Nach und nach wurden weitere Metall-Teile durch Kunststoffteile ersetzt und hohe Kosteneinsparungen erzielt.

1965

Der Bereich Kunststoffverarbeitung wird immer wichtiger. Bald stehen 6 Maschinen im Werk 1, vollautomatisch und hochmodern. Mittlerweile erkennt man nicht nur bei BILORA, dass die Verwendung von Kunststoff in vielen Bereichen große Vorteile mit sich bringt. Ohne die Kamera- oder Stativfertigung zu behindern, kommen immer mehr Lohnaufträge für die Kunststoff- und Metallverarbeitung hinzu. Ganz langsam und allmählich, aber trotzdem sehr intensiv, entwickelt sich ein eigener, immer wichtiger werdender Geschäftsbereich.

1975

Die Produktion von Kameras befindet sich in auswegloser Lage und muss eingestellt werden. Immer stärker wird die Konkurrenz aus Fernost. Es macht sich nun bezahlt, dass ein zweites Standbein existiert. Mit mittlerweile 18 Maschinen wird die Produktion zunächst in einen gemieteten Lagerschuppen verlegt. Viele Industriebetriebe in der Nachbarschaft wissen um die Kompetenz von BILORA in Sachen Kunststoff, teilweise werden sogar Konstruktions- und Entwicklungsarbeiten übernommen. Der Kundenkreis wächst stetig, der Geschäftsbereich gewinnt mehr und mehr an Bedeutung.

1977

In diesem Jahr wird der längst fällige Neubau „Werk 2“ in der Mermbacher Straße begonnen. Selbst der frei werdende Platz in der Kamera-Fertigung reichte nicht mehr aus, um mit der rasanten Entwicklung Schritt zu halten. Auf 16.000 m² Grund entsteht eine moderne Kunststoff-Spritzerei mit Produktion, Lager und Versand. Im Werk 1 verbleiben die Büros, die Stativ-Fertigung sowie mechanische Bearbeitung, Montageabteilungen und Lackiererei. Im Januar 1978 konnte die neue Halle dann bezogen werden.

1978

In den Folgejahren wurde das Geschäft der Lohnfertigung konsequent ausgebaut, während die Stativ-Fertigung immer noch das Aushängeschild war.

1991

1991 fiel die Entscheidung, die Stativfertigung in Radevormwald aufzugeben. Zu groß wurde die Konkurrenz aus Billiglohnländern, zudem schrumpfte der Markt durch immer bessere Elektronik bei den Kameras. Die Produktion wurde in Lizenzfertigung nach Taiwan vergeben.

1992

Die weiterhin gute Entwicklung bei der Lohnfertigung führte Anfang der neunziger Jahre zu einem weiteren Bedarf an Produktionsfläche. Man entschloss sich dazu, die Halle an der Mermbacher Straße auf nunmehr 4.000 m² Produktionsfläche auszubauen. Im Keller dieses Anbaus finden nun auch Werkzeugbau und Werkzeuglager Platz, die sich bisher in Werk 1 befanden. 1992 wurde dieser Bauabschnitt beendet. Im Stammwerk „1“ an der Kaiserstraße verblieben weitere ca. 4.000 m² für die Baugruppenfertigung, mechanische Bearbeitung, Verpackung und Lagerflächen.

1994

In diesem Jahr hatten sich die beiden Geschäftsbereiche „Foto“ und „Lohnfertigung“ soweit entwickelt, dass eine Trennung nötig wurde. Folgerichtig wurde die BILORA KÜRBI-OTTO TÖNNES GmbH gegründet und die beiden Firmen unabhängig gestellt. Die KÜRBI & NIGGELOH BILORA GmbH widmete sich von nun an ausschließlich der Produktion von Kunststoffartikeln in Lohnarbeit. Arbeitete man von nun an zwar immer noch unter einem Dach, so doch rechtlich völlig unabhängig voneinander. Im Jahre 2007 wurde dann der Platz für beide Firmen zu klein, der Fotobereich zog in angemietete Räumlichkeiten in Radevormwald um.

1995

In den neunziger Jahren bis heute wurde die Modernisierung und Ausbau der Fertigung konsequent vorangetrieben. Es wurde in modernste Produktionstechnologie investiert, eine zeitgemäße Qualitätssicherung aufgebaut und zertifiziert. CAD-Arbeitsplätze wurden eingerichtet, ebenso wie eine CAD / CAM Fertigung bei den Spritzformen. Die mittlerweile 40 Kunststoff-Spritzgussmaschinen (ausschließlich vom Typ „ARBURG“) verfügen zu einem großen Teil über automatisierte Peripherie-Geräte, Handling-Roboter und modernste Steuerungen. Die Rohstoff-Vorbereitung erfolgt zentral über eine Trockenluft-Trocknungsanlage mit Vakuum-Verteilung.

2009

BILORA bietet seinen Kunden heute einen Komplett-Service, angefangen von Konstruktions- und Entwicklungsarbeit sowie Beratung, über Werkzeugfertigung und -Wartung bis hin zu Zusatzleistungen wie Baugruppenfertigung, Tampon- und Siebdruck und natürlich auch eine zeitgemäße Logistik, die durch modernste EDV und Software in allen Unternehmensbereichen ermöglicht wird.

2016

Aus der Kürbi & Niggeloh BILORA GmbH wird die BILORA Kunststofftechnik GmbH.
Die Namensänderung unterstreicht den Fokus auf das Kerngeschäft – Werkzeugbau, Kunststoffspritzguss und Veredelung. Die Produktionskapazität wird um eine Arburg 470C inkl. Entnahmerobotor erweitert. Im Werkzeugbau erfolgt eine Investition in ein CNC Bearbeitungszentrum mit einem Arbeitsbereich von 1.000mm x 560mm x 600mm.

2019

In einem umfangreichen Investionsprojekt werden Kunststoffspritzgußmaschinen sowie Peripherie erneuert.

2021

Die in Sommer 2020 getroffen Entscheidung das Unternehmen nach der Umweltnorm DIN EN ISO 14001:2015 zertifizieren zu lassen wurde im März 2021 erfolgreich abgeschlossen.